Standen in Bozen und Gröden noch die Themen Nachwuchstraining, Lifekinetik, Krafttraining und Koordination auf dem Ausbildungsplan, fiel die Entscheidung für die Veranstaltung in Sterzing auf andere Schwerpunkte. „Wir haben für diesen dritten Teil der Weiterbildungsinitiative zwei Themen aufgegriffen, die in Gesprächen mit Trainern und Funktionären immer wieder als besonders wichtig und leistungsbestimmend insbesondere für die Nachwuchsarbeit im Sport hervorgehoben wurden“, so VSS-Obmann Günther Andergassen. Dabei durfte sich der VSS diesmal auf die tatkräftige Unterstützung von Direktor Andreas Meraner sowie auf die beiden Sportkoordinatoren Claudia Brüne und Sigmar Innerebner verlassen. Gemeinsam holten die Verantwortlichen für diese Veranstaltung die beiden Experten Gerd Locher und Günter Amesberger nach Sterzing.
Das erste Thema, präsentiert von Gerd Locher, befasste sich mit der Ernährung im Sport, mit der Leistungsförderung durch richtige und belastungsangepasste Ernährung und der Herstellung eigener Sportnahrung. „Eine ausgewogene Basisverpflegung als Grundlage und eine kluge Lebensmittelwahl vor, während und nach dem Training sind Voraussetzungen für eine positive Entwicklung, beschleunigte Erholung und Steigerung der Leistungsfähigkeit“, so der Ernährungswissenschaftler. Der gebürtige Meraner studierte in Graz Ernährungswissenschaften und ist aktuell unter anderem Referent an der Landesberufsschule Emma Hellensteiner, der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ und der Landeshotelfachschule Kaiserhof. Gemeinsam mit Schülern des Sportgymnasiums Sterzing hatte Locher bereits im Vorfeld Rezepte ausgearbeitet. Die Ergebnisse wurden von den Schülern im Rahmen der Veranstaltung präsentiert.
Das zweite Thema in Sterzing befasste sich mit sozialpsychologischen Aspekten, insbesondere mit dem Zusammenspiel der Sportler, Eltern und Trainer im Sport. „Damit Sportlerinnen und Sportler in ihrer Leistungsentwicklung optimal unterstützt werden, braucht es nicht nur guten Willen und Fachwissen, sondern auch geeignete Strategien und kommunikative Kompetenz“, ist Referent Günter Amesberger überzeugt. Der promovierte Psychologe und Pädagoge ist seit 2011 Leiter des Interfakultären Fachbereichs Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg. Selbst wenn es manchmal zu Dissonanzen zwischen Eltern und Trainern kommen könne, so müsse laut Amesberger eines klar sein: „Gemeinsames Ziel aller Beteiligten muss es sein, die Sportlerinnen und Sportler bei der Persönlichkeitsentfaltung und der Kompetenzentwicklung zu unterstützen.“ Wenn dieses Ziel für alle klar sei, gelinge zumeist auch die Zusammenarbeit sehr gut. Einen Tipp hatte der Experte dabei noch: „Wenn die Rollen klar definiert sind, also jeder weiß, welchen Bereich er abdeckt, dann gelingt die Kommunikation zwischen Eltern, Trainern und Sportlern am besten.“
Mit dieser Veranstaltung führte der Verband der Sportvereine Südtirols die Zusammenarbeit mit den Sportoberschulen und den Schulen mit Schwerpunkt Sport fort. „Wir wollen damit die neuesten Erkenntnisse aus den Trainings- und Sportwissenschaften vermitteln und den Erfahrungsaustausch mit ausgewiesenen Experten ermöglichen“, erklärt VSS-Obmann Günther Andergassen die Idee hinter der Weiterbildungsinitiative. „Wir wollen den Trainern, Übungsleitern, Sportlern und Eltern wichtige Impulse und Instrumente in die Hand geben und so deren Arbeit und Einsatz im Sportbereich unterstützen. Das ist uns dank der großartigen Referenten auch am13. April in Sterzing gelungen“, zeigte sich Günther Andergassen zufrieden. Unter den mehr als hundert Zuhörern waren übrigens auch Sterzings Bürgermeister Fritz Karl Messner, sowie Vertreter der Sportoberschule Mals und der Wirtschaftsfachoberschule St. Ulrich.
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Präsentation Günter Amesberger (PDF)