Zurück

Vortrag von Lukas Zahner beim Sportclub Meran

Allgemeine News

Der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) stellt das Tätigkeitsjahr 2016 unter das Motto „Sport ist wert(e)voll“. Wir wollen damit zwei Dinge vermitteln: Erstens, dass der Sport zahlreiche positive Werte transportiert, also „wertevoll“ ist. Zweitens besitzt Sport deshalb einen großen Stellenwert und ist „wertvoll“, weil er gerade in einer stark individualisierten Gesellschaft für Werte wie Respekt, Toleranz, Teamfähigkeit, Leistungsbereitschaft und Zusammenhalt einsteht. Auch zahlreiche Mitgliedsvereine haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen Zeichen für einen wert(e)vollen Sport.

So lud etwa der Sportclub Meran Anfang September den Schweizer Biologen und Swiss Olympic-Diplomtrainer Lukas Zahner in die Passerstadt. Zahner brachte dabei nicht nur erschreckende Zahlen – in 46 europäischen Ländern ist eines von drei Kindern im Alter zwischen sechs und neun Jahren übergewichtig. 80 Prozent davon bleiben es auch als Erwachsene – sondern auch interessante Denkansätze mit nach Meran. So sieht der Schweizer vor allem die Eltern in der Pflicht, sie müssten für Ausgleich sorgen und sich ihrer Vorbildfunktion bewusst sein. „Wenn der Vater nach der Arbeit noch eine halbe Stunde mit den Kindern im Garten spielt, ist das nicht nur eine halbe Stunde Bewegung, sondern prägend. Wenn der Vater heimkommt und jeden Abend mit Bier und Chips vor dem Fernseher sitzt, ist das auch prägend, allerdings im negativen Sinn“, beschrieb Zahner plakativ.

 

Bewegungsarmut und daraus resultierendes Übergewicht führen zu gesundheitlichen Schäden, die im Erwachsenenalter chronisch sein können. Unterste Grenze sind mindestens 90 Minuten Bewegung am Tag. Das Elternhaus, die Schule und die Politik müssen dafür die Voraussetzungen schaffen. „Es ist erwiesen, dass wir wesentlich aufnahmefähiger sind, wenn wir uns bewegen als wenn wir sitzen,“ schlug Zahner eine Brücke zur Bedeutung von Sport und Bewegung für kognitive Leistungen.

 

Neben dem Elternhaus und der Schule sind es aber vor allem die Sportvereine und Trainer, die bei Kindern die Begeisterung für Sport wecken müssen. Gleichzeitig gilt es, diese Begeisterung bei den jungen Sportlern über Jahre hinweg am Leben zu erhalten. Das wichtigste dabei ist laut Zahner die Vielseitigkeit: „Kinder sollten möglichst viele Sportarten probieren dürfen.“ Zu frühe einseitige Belastung sei durchaus gefährlich und führe sehr oft zu medizinischen Problemen. Außerdem verlieren Jugendlich in der Pubertät relativ oft die Freude an der immer gleichen Tätigkeit und geben den Sport dann komplett auf.

 

Dem Vortrag im Hotel Therme wohnten Sportfunktionäre – unter anderem VSS-Obmann Günther Andergassen und Amtsdirektor Armin Hölzl – und auch viele Schulleute bei. Bei der Sachdebatte im Anschluss an das Referat standen vor allem die Themen Schulsport und die Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportvereine im Vordergrund.

Zurück