Am 28. November 1970 – also vor exakt 50 Jahren – wurde im Bozner Waltherhaus von 91 Vereinen der Verband der Sportvereine Südtirols (VSS) gegründet. „Prioritäres Ziel der Gründerväter und ihrer Nachfolger war es, dem Südtiroler Sport, den deutschen und ladinischen Sportvereinen eine Stimme zu verleihen. Die Forderung nach einer Sportautonomie und nach einem autonomen CONI Landeskomitee sowie autonomen Fachsportverbänden war und blieb lange Jahre Programm des VSS“, erklärt Obmann Günther Andergassen die schwierigen Anfangszeit. Ein zweiter Schwerpunkt galt dem Bestreben, Südtirol mit einem flächendeckenden Netz von Sportanlagen und Sporteinrichtungen auszustatten. Auf gleicher Ebene hatte sich der VSS zur Aufgabe gemacht, die eigentlichen Akteure des Sports, nämlich die Sportvereine in ihrer Tätigkeit zu unterstützen und zu beraten, ihre berechtigten Anliegen und Interessen gegenüber Politik und Gesellschaft zu vertreten.
Seit der Gründung lag ein besonderer Schwerpunkt der VSS-Arbeit in der Förderung des Kinder- und Jugendsports, ja ganz generell des Breitensports. Dafür wurden eigene Jugendförderungsprogramme entwickelt und die entsprechenden Sportreferate gegründet. Tausende junge Südtirolerinnen und Südtiroler haben so die Möglichkeit erhalten, sich sportlich zu betätigen und dabei von fachlich kompetenten Menschen in den Mitgliedsvereinen, die das Rückgrat der VSS-Sportförderprogramme bilden, begleitet zu werden. „Mittlerweile ist unser Angebot auf 17 Sportprogramme angewachsen, ein Sportangebot, das sich auf das gesamte Jahr verteilt“, freut sich Obmann Günther Andergassen. Über dieses breite Sportangebot legt der VSS mit seinen Mitgliedsvereinen auch die Basis für die vielen großartigen Erfolge des Südtiroler Sports. Mehr noch: Mit rund 500 Mitgliedsvereinen und 86.000 Mitgliedern ist der VSS mittlerweile Südtirols größte Interessenvertretung.
Dabei fungiert der VSS immer wieder auch als Impuls- und Ideengeber. So wurde auf Initiative des VSS die Südtiroler Sporthilfe gegründet. Auch an der Gründung der Sportoberschule hat der Verband der Sportvereine Südtirols entscheidend mitgewirkt aus der Überzeugung, dass der Sport auch Verantwortung für eine gediegene Ausbildung der Sportler/-innen und für deren Leben nach dem Sport zu tragen hat. Gleichzeitig baute der Verband auch den Dienstleistungssektor für seine Mitgliedsvereine aus. Von Beratungen bis hin zu einem umfassenden Versicherungsschutz ist das Angebot breitgefächert.
Mit verschiedensten Projekten versucht der VSS zudem immer wieder Sport weiterzudenken. So entstanden mit dem Projekt „Schule und Sportverein – Partner in Bewegung“ wichtige Kooperationen mit den Südtiroler Schulen. Im Rahmen der „Vorbildlichen Jugendarbeit“ werden herausragende Initiativen der Amateursportvereine im Jugendbereich unterstützt. Zudem wird jährlich der Trainer und die Trainerin des Jahres ausgezeichnet. Impulse setzt man auch durch unterschiedliche Jahresmottos, die wichtige Botschaften zum gesellschaftlichen Stellenwert des Sports vermitteln und zugleich Leitlinie für die Arbeit im Sport sein mögen.
Gründe zum Feiern gäbe es also wahrlich genug und Gründe zum Danken auch. „Wir wollten das Jubiläumsjahr mit einem Festakt gebührend feiern und dazu unsere Mitgliedsvereine, Freunde und Wegbegleiter einladen, um danke zu sagen. Die gute Zusammenarbeit der Mitgliedsvereine mit dem VSS ist und bleibt für mich der entscheidende Schlüssel für eine gute und erfolgreiche Entwicklung des Südtiroler Sports. Und der VSS hatte verlässliche Wegbegleiter auf seiner Seite, von der Politik, über die Fachsportverbände bis hin zu unseren Gönnern und Sponsoren“, erklärt Andergassen sagt ein schlichtes aber kräftiges danke. Er und mit ihm der gesamte Vorstand hätten dies gerne persönlich gemacht, aber leider machte das Corona-Virus einen Strich durch diese Rechnung. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben: die Jubiläumsfeier wird im kommenden Jahr nachgeholt.