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"Der Sport muss im Bildungssystem besser verankert werden"

Allgemeine News

VSS-Obmann Andergassen fordert mit Nachdruck eine bessere Zusammenarbeit zwischen Schule und Sport im Interesse der Jugendlichen / Sportangebot der Vereine soll für alle zugänglich bleiben: "Im Sport zählen nicht nur Medaillen" / Paul Dalsass und Barbara Kessler die Trainer des Jahres 2012

Die Themen "Sport und Schule", ein Sportangebot für Alle und der Sport als Bindeglied der Gesellschaft: Das waren die Schwerpunktthemen auf der heutigen Mitgliederversammlung des VSS. Obmann Günther Andergassen ging dabei in die Offensive und sparte auch nicht mit Kritik. Der Verband der Sportvereine Südtirols ist mit rund 84.500 Mitgliedern die größte Interessensvertretung Südtirols.

 

Im europäischen Jahr der Bürgerinnen und Bürger stellte der VSS seine Mitgliederversammlung unter das Motto "Sport verbindet". "Wenn nicht wir als große gesellschaftliche Bewegung mit unseren 516 Vereinen, 84.500 Mitgliedern und 12.000 Funktionären, wer soll dann verbinden", meinte Obmann Günther Andergassen an den vollbesetzten Saal im Hotel Sheraton gerichtet. Die EU-Kommission habe festgestellt, dass die Zeit, die dem Sport in Bildungseinrichtungen gewidmet wird, mit geringem Kostenaufwand im Rahmen der Lehrpläne und außerhalb erhöht werden kann. Die Zusammenarbeit zwischen Sportverein und Schule sei für beide Seiten vorteilhaft, so Andergassen. "Das sehen auch wir als VSS so. Gerade deshalb bedauere ich es, dass Vertreter der Südtiroler Sportlehrer sich gegen eine solche Zusammenarbeit aussprechen. Wir haben nämlich schon mehrfach gezeigt, dass solche Kooperationen für beide Seiten fruchtbringend sind. Und auch die Aussagen des Schulamtsleiters, dass Musikschulen eine Sache seien, Sportvereine aber eine andere, ist wenig hilfreich", so Andergassen. "Wir wollen niemandem einen Platz weg nehmen. Wir verstehen uns als Partner der Schule und fordern mit Nachdruck mehr Platz für Bewegung und die Anerkennung von sportlicher Tätigkeit im Wahlpflichtbereich." Sport-Landesrat Luis Durnwalder schloss sich dieser Forderung an.

 

Die Sportvereine forderte Andergassen auf, Sport für Alle anzubieten, denn aktive Personen entlasten laut Welt-Gesundheitsorganisation WHO das Gesundheitssystem um jährlich 500 Euro. Wir wünschen uns deshalb, dass die Vereine nicht nur Talente fördern sondern dass das Sportangebot möglichst lange für alle zugänglich bleibt, denn im Sport zählen nicht nur die Medaillen."

 

Auch LH Durnwalder sieht die Förderung des Breitensports als eine der Kernaufgaben des VSS. Was die Forderung nach der Beibehaltung des Primariats der Sportmedizin im öffentlichen Gesundheitsdienst betrifft, versprach Durnwalder, dieser Forderung nachkommen zu wollen.

 

Der VSS-Obmann lobte die gute Zusammenarbeit mit Sport-Landesrat Luis Durnwalder und mit den Fachsportverbänden. Dieses Lob verknüpfte er mit dem Wunsch, dass das Ausbildungsprogramm des VSS auch bei den Fachverbänden anerkannt wird. Aus-und Weiterbildung werde nämlich weiterhin in Schwerpunkt der VSS-Tätigkeit sein. In seiner Rede blickte Andergassen auf ein umfangreiches Tätigkeitsprogramm im Jahr 2012 zurück. U.a. verwies er auf die Fachtagung für Seniorensport, die Förderung der Trendsportarten und die Ausbildungen zum Sportfunktionäre und zum Sportinstruktor.

 

Gastreferat von Alex Hermann

Der Geschäftsführer des Liechtensteinischen Olympischen Sportverbandes, Alex Hermann, hielt ein Referat zum Thema "Führungsverantwortung im Zeichen neuer Herausforderungen". Der gesellschaftliche Wandel hat laut Hermann zur Folge, dass die Erwartungen an die Sportfunktionäre ständig steigen. Hermann schlägt deshalb vor, dass professionelle Sportmanager die im Verein ehrenamtlich Tätigen unterstützen sollten. Die Vereine forderte Hermann auf, Mut zum Tun, zum Gestalten und zum Entwickeln von kreativen Ideen zu haben um am Puls der Zeit zu bleiben.

 

Trainer & Trainerin des Jahres

Zum neunten Mal wurde heuer die Auszeichnung "Trainer & und Trainerin des Jahres" verliehen. Die Preisträger 2012 sind Paul Dalsass aus Bozen  und Barbara Kessler aus Meran. Dalsass ist Trainer beim SSV Leifers. Dalsass gilt als der erfolgreichste Schwimmtrainer Südtirols. Seine Athleten haben mehr als 50 Italienmeistertitel gewonnen. Sara Parise und Laura Letrari haben es sogar bis zu den Olympischen Spielen geschafft - als bislang einzige Schwimmer aus Südtirol. Barbara Kessler betreut ehrenamtlich mehr als 100 Kampfsportler beim SC Meran Yoseikan Budo. Ihre Athleten gewannen mehrfach Italienmeistertitel. Als Aktive war Kessler Vize-Europameisterin und Dritte bei der Weltmeisterschaft. Dalsass und Kessler treten die Nachfolge von Romed  Moroder und Claudia Nista an.

 

Eckdaten zum VSS

Der VSS als Vertreter der deutsch- und ladinischsprachigen Sportvereine Südtirols ist mit rund 84.500 Aktiven der mitgliederstärkste Verband Südtirols. Er umfasst 17 Referate. Mit 516 Vereinen und 1124 Sektionen hat der VSS einen neuen Höchststand erreicht. An den verschiedensten VSS-Wettkämpfen nahmen 2012 rund 16.500 Sportler teil. Der VSS hat 2012 672.038 Euro für die Förderung der Sportprogramme und die Aus- und Weiterbildung ausgegeben.

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