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„Der Stellenwert des Sports muss entsprechend gewürdigt werden“

Allgemeine News

Defibrillatorenpflicht, Direktvergabe von Sporteinrichtungen, zahlreiche Kooperationen mit Verbänden und Organisationen: Es war ein ereignisreiches Tätigkeitsjahr auf das Obmann Günther Andergassen bei der 44. Mitgliederversammlung des Verbands der Sportvereine Südtirols (VSS) zurückblicken konnte. Das Jahr 2014 steht unter dem Motto „Fair Play“.

Ein Thema brannte VSS-Obmann Günther Andergassen dabei besonders unter den Nägeln: „Der gesellschaftliche Stellenwert des Sports muss von der Politik entsprechend gewürdigt werden.“ Bereits im Regierungsprogramm kam der Sport nur in Klammern vor. Im Haushalt des Landes für das Jahr 2014 setzt sich diese Haltung offensichtlich fort, ein Minus von 25 Prozent für die ordentliche Tätigkeit ist ein deutliches Indiz dafür. „Ich glaube, dass sich die tausenden Ehrenamtlichen in den Sportvereinen mehr Wertschätzung und Unterstützung von Seiten der Politik verdient haben“, stellte Andergassen klar. Gleichzeitig hob der Obmann der größten Interessenvertretung Südtirols aber auch hervor, dass Landesrätin Martha Stocker eine verlässliche Ansprechpartnerin für den Südtiroler Sport sei. Dasselbe galt in den Jahren zuvor selbstverständlich auch für Alt-Landeshauptmann Luis Durnwalder, dem Andergassen ausführlich für die Leistungen rund um den Südtiroler Sport dankte. „Ich kann nicht in die Fußstapfen von Durnwalder treten“, erklärte Landesrätin Martha Stocker in ihrer Ansprache: „Aber gemeinsam mit den Sportvereinen schaffen wir das.“

 

Eines hat sich auch 2013 wieder eindrücklich gezeigt: Die Herausforderungen für die Sportvereine nehmen beständig zu. Von der Defibrillatorenpflicht über den Jugendschutz und die Arbeitssicherheit bis hin zu steuerrechtlichen Themen hat sich der Einsatzbereich der Sportvereine in den letzten Jahren stark erweitert. Dementsprechend stark wurde im Vorjahr der von der VSS-Geschäftsstelle angebotene Servicedienst angenommen. Auch die zahlreichen Aus- und Weiterbildungsangebote waren äußerst erfolgreich. „Der VSS ist hier Vorbild, wir müssen diese Herausforderungen gemeinsam angehen“, weiß auch die Landesrätin.

 

Aus sportlicher Sicht hob Günther Andergassen einmal mehr die Förderung des Breitensports hervor: „Die primäre Aufgabe des Sportvereins ist die Breitenarbeit. Sie endet nicht bei den 12- und 13-Jährigen und auch nicht mit der Auswahl der vermeintlich Besten.“ Landesrätin Stocker schlug in dieselbe Kerbe: „Der heutige sportliche Erfolg ist erst durch die großartige Vorarbeit des VSS und seiner Mitgliedsvereine möglich.“ Passend dazu präsentierte Andergassen die Initiative „Fair Play“. Damit will der VSS nicht nur die Sportler für faires Verhalten gewinnen. Vielmehr sollen die Eltern, Zuschauer, Trainer und Betreuer angesprochen werden. Sie sollen die jungen Sportler mit Spaß spielen lassen und den allzu oft vorherrschenden Leistungsdruck zurückschrauben. „Zufriedene Kinder und Jugendliche und nicht so sehr die perfekten Kinder und Jugendlichen müssen unser Ziel sein“, forderte Andergassen.

 

Ehrung für verdiente Sportmediziner

Der Dienst für Sportmedizin gehört zu den wichtigen Partnern des Südtiroler Sports. Im Vorjahr gab es einige signifikante Änderungen. Neben dem Umzug in die Bozner Marienklinik gab es auch auf der Führungsebene einen Wechsel. Stefan Resnyak folgte auf Sandra Frizzera, die genauso in den verdienten Ruhestand ging wie der Meraner Sportarzt Max Regele, der seit 1983 die Sportmedizin in Südtirol aufbaute und prägte. Für ihre großen Verdienste rund um die Sportmedizin und um den Sport in Südtirol erhielten sowohl Sandra Frizzera als auch Max Regele die VSS-Ehrenurkunde aus den Händen von Landesrätin Stocker und VSS-Obmann Andergassen überreicht.

 

Trainer & Trainerin des Jahres

Ein kleines Jubiläum feierte die Auszeichnung zum Trainer und zur Trainerin des Jahres, sie wurde bereits zum zehnten Mal verliehen. Die Preisträger 2013 sind Hans Pircher vom Läuferclub Bozen und Manuela Ianesi vom SC Brixen.
Pircher ist ein „Evergreen“ in Südtirols Sportszene. Von seinen Schülern bereits in den 70er Jahren als „Schinder Hons“ betitelt, war Pircher auch als Konditionstrainer bei verschiedenen Eishockeymannschaften im Einsatz. Seine Leidenschaft gehörte aber immer der Leichtathletik. Selbst ehemals ein sehr guter Mittelstreckenläufer war Pircher Gründungsmitglied des LC Bozen und gemeinsam mit VSS-Obmann Günther Andergassen auch einer der Initiatoren des Bozner Silvesterlaufs. Christian Leuprecht, Julia Calliari oder Andreas Zagler sind nur einige der Schützlinge Pirchers.

Manuela Ianesi hingegen war eine der besten Triathletinnen Italiens. Für die Olympischen Spiele in Sydney war sie bereits nominiert, eine Verletzung verhinderte dann aber ihre Teilnahme. Die Leidenschaft mit der die Brixnerin ihren Sport betreibt, gibt sie als Trainerin auch an ihre Schützlinge weiter. Gut möglich, dass eine von Ianesis Athletinnen es ihr bald mit einer eigenen Olympiateilnahme danken.

Pircher und Ianesi treten die Nachfolge von Paul Dalsass und Barbara Kessler an. Alle Trainer des Jahres finden Sie übrigens unter www.vss.bz.it/projekte/trainer-trainerin-des-jahres

 

Eckdaten zum VSS

Der VSS als Vertreter der deutsch- und ladinischsprachigen Sportvereine Südtirols ist mit mehr als 84.600 Aktiven der mitgliederstärkste Verband Südtirols. Er umfasst 17 verschiedene Sportreferate. Mit 518 Vereinen und 1124 Sektionen hat der VSS einen neuen Höchststand erreicht. An den verschiedenen VSS-Wettkämpfen nahmen 2013 mehr als 16.500 Sportler teil. Für die Förderung dieser Sportprogramme und für die Aus- und Weiterbildung gab der VSS 2013 rund 665.000 Euro aus.

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